Freitag, 26. August 2011

Was schadet es schon?

Tach,
Ich habe mich noch ein bisschen auf der Website der GWUP e.V. umgesehen und schließlich diesen Artikel zum Thema Homöopathie gefunden. Er beschäftigt sich mit den Gefahren, die bestehen, wenn Patienten eine allgemeinmedizinische Behandlung vollständig durch homöopathische Methoden ersetzen. Sicherlich, der Artikel ist nicht objektiv, allerdings steckt auch hier ein Teil Wahrheit drin: Zu Gunsten von Homöopathie auf normale Methoden zu verzichten kann in Extremfällen tatsächlich ein riskantes Unterfangen sein, wie das Beispiel mit der Malariavorsorge zeigt:


"Ein Fall, der im British Medical Journal beschrieben wurde, berichtete von einer Frau, die sich während einer Reise nach Togo in Westafrika auf Homöopathie verlassen hatte, was zu einem schweren Malariaausbruch bei ihr führte. Dies bedeutete, dass sie zwei Monate intensiver Pflege wegen Multiorganversagens bedurfte. In einem solchen Fall bietet ein Placebo keinen Schutz. Da schadet es."


Obwohl der Artikel sich auf die Zustände in England im Jahre 2006 bezieht, denke ich, dass er noch immer aktuell ist, da alternative Medizin auch heute noch sehr beliebt ist, auch hier in Deutschland.
Einfach mal durchlesen,
Fortytwo

Mittwoch, 24. August 2011

Ich werd bekloppt...

Nabend.
Es ist halb eins morgens und ich höre, wie fast immer, die LateLine. Heute mit Caro Korneli, und es ist wieder "Geister-LateLine". Das heißt, es rufen reihenweise irrationale Deppen an, die ihre Erfahrungen mit "übersinnlichen Phänomenen", sprich Halluzinationen, Halluzinogenen und sonstigen Geistesverwirrungen und simplen psychologischen Effekten. Jetzt heißt es gerade, dass in einem Altersheim die Nachtschwestern der anrufenden Auszubildenden, oder was sie ist, erzählt haben, dass jedes Mal, wenn jemand stirbt, der Strom komplett ausfällt. So ein Blödsinn. Ich komme mit solchen Idiot(i)en nicht klar, ich rege mich schon wieder zu viel auf...jedenfalls hat Holger Klein, der, der Dienstags moderiert also, immer mal wieder eine Website empfohlen, und zwar die der Die Skeptiker - GWUP e.V., der Gesellschaft zur wissenschaftlichen Untersuchung von Parawissenschaften. Dort habe ich eine nette Erklärung des Carpenter-Effekts gefunden, und zwar die hier. Einfach mal ein Stück runterscrollen, bis zum Paragraphen "Schafe und Ziegen". Dazu kommt noch das Phänomen der "Sich selbst erfüllenden Prophezeiung". Wenn man daran glaubt und sich davor fürchtet, dann passiert es auch, das heißt, wenn du daran glaubst, davor Angst hast oder es dir wünschst, natürlich unterbewusst, dann wird dein Hirn dir den Streich spielen um sich selbst zu belohnen oder so und es sich einbilden. Das ist die Realität, die Wahrheit. Fuck for Geister, Gläserrücken und Dämonen.
Bis zum nächsten Mal,
Fortytwo

Dienstag, 16. August 2011

Reisen mit der Deutschen Bahn Vol. II

From Freiburg To Bremen

Livebericht einer Bahnreise quer durch Deutschland

Samstag, sieben Uhr morgens, irgendwo kurz vor der französischen Grenze. Einsteigen ins Auto, mein Fahrrad ist schon drin, es geht zum Freiburger Hauptbahnhof. Fast zwei Wochen war ich jetzt hier, bei guten Freunden in Endingen am Kaiserstuhl und habe vormittags in deren Werkstatt und Büro mitgearbeitet. Jetzt geht es wieder Richtung Bremen, nach Hause. 
Eigentlich hätte ich am Freitag schon fahren sollen. Weil aber kein Platz mehr für mein Fahrrad frei war musste ich bis heute morgen warten. 
Um 8:28 bin ich schließlich in Freiburg nach Offenburg abgefahren, von dort ging es nach 40-minütigem Aufenthalt nach Karlsruhe weiter. Mittlerweile sitze ich im Intercity Karlsruhe - Hannover, es ist kurz nach eins. Mein Sitzplatz ist im letzten Abteil des Zuges, das bis Frankfurt noch das erste war und die Nummer 5 trägt, auf der linken Seite, die bis Frankfurt noch die rechte war. Rechts von mir auf der anderen Seite des Wagens sitzt eine Junge Frau mit einem Tablet-PC, auf dem sie bis eben noch eifrig herumgetippt hat, einen großen Wanderrucksack neben sich. Zwei Reihen vor mir hocken ein dünner, großer Junge mit Topffrisur und Brille und seine Mutter, ca. 1,95 groß und breit wie ein Kleiderschrank, mit sehr kurzen, leicht rötlich getönten Haaren und Designerbrille. Für die beiden musste ich vorhin mein Fahrrad umparken, weil es auf ihrem reservierten Platz stand. Die Frau bestand trotz halb leerem Fahrradabteil darauf.
Mittlerweile ist es zwanzig vor zwei, die Frau mit Tablet und Rucksack ist in Giessen ausgestiegen. Ich denke, jetzt ist ein guter Moment, eine musikalische Pause zu machen, ich habe in diesen Ferien so viel neues gefunden.
Super. Streckenstörung mitten in der Pampa. Wahrscheinlich Kamele auf den Gleisen oder so. Es ist jetzt zwei Uhr, nicht mal mehr vier Stunden bis Bremen und nur noch 1:55 bis Hannover, da muss ich dann ein letztes Mal umsteigen.
14:02 - Es geht weiter. Vor lauter DB-Vorurteilen hatte ich schon befürchtet, es würde nie wieder weitergehen, letzten Endes waren es doch nur zwei Minuten.
Zwanzig nach Zwei. Ich habe gerade die Zeitung der Frau vor mir gesehen. Alle berichten sie heute über den Mauerbau. Ich frage mich, was die Taz heute schreibt. Der iPod spielt Berurier Noir - Commando Pernod. Ich spreche und verstehe zwar kein Wort Französisch, aber egal. Gute Musik. 
Es ist kurz nach halb drei und ich habe gerade gemerkt, dass die Zeitung der Frau vor mir die Zeit ist. Mein linkes Hosenbein ist voller schwarzer Flecken, von denen ich nicht weiß, wo sie herkommen. Mysteriös.
Viertel vor drei - vom iPod: Stoppok plus Worthy - Sei Froh
Jetzt ist es zehn vor fünf und ich sitze im RE nach Bremen. Dieser Zug ist lange nicht so überfüllt wie der von Offenburg nach Karlsruhe (da musste ich die ganzen 45 Minuten stehen), nur ein anderes Fahrrad ist außer meinem noch in meinem Fahrradabteil.
Zu Madness - One Step Beyond (Live) "rast" die Landschaft an mir vorbei, noch ungefähr eine Dreiviertelstunde.
16:55 - Nienburg (Weser). Die letzte Fahrscheinkontrolle ist durch, wie schon die ganze Fahrt über ohne Probleme. Diese Episode von "Reisen mit der Deutschen Bahn" scheint tatsächlich ein Happy End zu nehmen. Vom iPod dröhnt Tom Waits - Russian Dance. Leider ist dieses Lied Eigentum von UMG, deshalb kein Link. Musikindustrieärsche.
Es ist 17:09, noch genau eine halbe Stunde bis nach Hause. Langsam fange ich an mich zu freuen. Der iPod liefert DTH - Das Mädchen aus Rottweil
Zwanzig nach, der Zug ist jetzt fast leer. Mittlerweile füllt dieser Bericht neun Seiten in meinem Notizbuch, neun Seiten voll von für ungeübte Augen unlesbarer Schrift. Die Musik wird immer besser.
Die neongrüne Anzeige im Zug sagt, es ist 17:24. Nur noch eine Viertelstunde bis nach Hause.
Die Ärzte - Zu Spät sagt der iPod.
Nächster Halt ist Achim, ich werde langsam ungeduldig. Songwechsel beim iPod. Irgendwie mag ich diesen schrabbeligen Garagenmusiksound der frühen Ärzte.
Der Zug fährt wieder an, noch 11 Minuten. Mir tut die Hand weh, auf der Rücklehne eines Zugabteil-Klappsitzes zu schreiben ist unangenehm. 
Dienstag, 17:38. Ich sitze am Mac und schreibe diesen Eintrag. Nachdem ich angekommen war, habe ich bei einem Kumpel in Bremen Nord übernachtet, seitdem habe ich nichts mehr zu tun. Ich höre die LateLine-Podcasts mit Holger Klein der letzten Wochen nach. Gestern habe ich mir neue Kopfhörer gekauft, endlich kann ich wieder vernünftig Musik hören. Die letzten waren kaputt. 
Zuletzt hat mein Bericht elf Notizbuchseiten gefüllt. Die Musik, die verlinkt ist, habe ich tatsächlich zum Großteil während der Fahrt gehört, mal abgesehen von den Toy Dolls, King Kurt und den Monsters.
Ich hoffe es hat euch gefallen,
Fortytwo.

Montag, 8. August 2011

Sommerloch...

Moin!
Nach längerer Sommerpause melde ich mich jetzt mal wieder zurück. Der Reisebericht aus England ist mangels Lust zu schreiben auf unbestimmte Zeit verschoben, vielleicht komme ich bis zu den nächsten ferien wieder darauf zurück =)
Im Moment bin ich bei freunden in der Nähe von Freiburg und mache so eine Mischung aus freiwilligem Praktikum und Ferien, das heißt, dass ich vormittags in der Firma und Nachmittags zu Hause bin. Ich manchmal nicht, was anstrengender ist, die Arbeit oder der Fünfjährige zu Hause...
Mich lässt diese Sache mit dem Kunstprojekt von vor den Ferien nicht mehr los. Ich will das wieder machen, noch größer, noch auffälliger, noch haltbarer, aber ich weiß nicht, wie. Für Tipps wäre ich dankbar!
Der zweite Versuch war übrigens am nächsten morgen schon wieder verschwunden. Das bedeutet Rache, und deshalb mus das nächste schwieriger zu entfernen sein. Sprayen wäre allerdings zu stumpf, zu phantasielos. Wer weiß, was mir noch einfällt.
Es ist eigenartig, aber irgendwie freue ich mich aufs neue Schuljahr. Neue Kurse, neue Leute, Physik-LK...das wird gut, auch wenn ich mich jetzt ein bisschen mehr anstrengen muss als letztes Jahr. Ein großes bisschen, bei dem Schnitt von letztem Jahr...
Am 31ten war wieder Rennen, diesmal in Wittgenborn. Ich werde jetzt zu ca. 99,3% in Fachgeschwafel über Kartsport abschweifen, aber das ist mir egal. Bei dem Rennen fuhr meine Klasse, die VT250, zusammen mit den Rotax DD2 ihre beiden Rennläufe. Nun muss man wissen, dass die Viertakter, wie dir VT250 weche sind, im Kartsport vorsichtig ausgedrückt "nicht sehr beliebt" sind, da der Zweitakter, wie der DD2 einer ist, das althergebrachte, traditionelle Konzept ist. Den Viertaktern werden hohe Haltungskosten und geringe Leistung nachgesagt. Und nun sollten Zwei- und Viertakter zusammen fahren. Dass ein solches Rennen, in dem zwei unterschiedliche Motorenkonzepte und Weltanschauungen theoretisch "konkurrenzlos" zusammen fahren sollen, nicht friedlich endet, ist nicht unbedingt selbstverständlich, aber wenigstens verständlich. Und so kam es auch. Beim rollenden Start führten nach Qualifying zwei DD2, danach folgten zwei VT250, der zweite davon ich. Den Start hatte ich gewonnen, war also erster VT und insgesamt Dritter. So liefen dann alle 15 Runden ab. Nach diesem ersten Rennlauf gab es dann schon den ersten Ärger: Der Zweitplatzierte DD2 meckerte mich an, "was es mir denn bringen würde, ihn anzuschieben"; ich hatte ihn am Start zugegebenermaßen recht ruppig angeschoben. Aber das wars ja noch nicht, man sieht sich, wie man weiß, immer zweimal im Leben bzw. auf der Rennstrecke.
In diesem Fall war dieses Wiedersehen der zweite Rennlauf. Hier habe ich den Start verloren, war also nur noch zweiter oder insgesamt vierter, wie man´s nimmt. Nach einer halben Runde hatte ich einen Zwischenfall mit einem DD2-Fahrer, der mir in einer Haarnadel (180°-Kurve) von innen in die Karre gefahren ist und mich so ans Ende des DD2-Felds gebracht hat. Dabei hate mir vorher noch einer von denen gesagt, ich solle mich zurückhalten, wir würden ja nicht gegeneinander fahren. Ab diesem Moment war ich sauer, in schlechten Comics hätte es unter meinem Helm heraus geraucht. Da der VT doch nicht so langsam ist, wie man ihm nachsagt, dauerte es nicht lange, bis ich wieder am Feld der DD2 angekommen war. Dann begann ich mit dem Aufholen. Der erste hat sich gewehrt, naoch einmal gekontert und mich und sich selbst dabei abgeschossen, ich habe ihn aber noch gekriegt. So ging es dann das Rennen über weiter, einen nach dem anderen habe ich mir die verlorenen Plätze zurückgeholt, teils mit recht riskanten Manövern in der ersten, weiten, schnellen Kurve am Ende der Start/Ziel-Geraden, bis ich gegen Ende des Rennens fast wieder war, wo ich gestartet war. Nur noch zwei DD2 waren vor mir, mein VT-Kollege war längst über alle Berge (d.h. 8 Sekunden in Führung). Ich habe leider keinen DD2 mehr bekommen, einen von beiden habe ich noch versucht auszubremsen, allerdings mit mäßigem Erfolg, was soviel heißt wie Berührung und wütende Handsignale von vorne. Der andere fing prompt an, sich mit allen Mitteln gegen mich zu wehren, und so war ich in der Auslaufrunde so kopflos wütend, dass ich ihn angeschoben und quergestellt habe, als er gerade dem ersten DD2 die Hand geben wollte, wie man das fairerweise in der Auslaufrunde immer tut, und ihm über die front seines Karts gefahren bin.
Das gab natürlich erst recht Streit in der Boxengasseneinfahrt vor der Waage und nachher im Parc Fermé. Gebrüll, wüste Beleidigungen und dergleichen zwischen Fahrern und Vätern. Nachher bin ich noch bei dem zweiten DD2 gewesen und habe mich entschuldigt, als wir uns beide wieder beruhigt hatten. Er konnte meine Wut verstehen und ich seine natürlich auch. Ich hatte mich wirklich selten dämlich benommen...=)
Nun ja, das wird wieder Stoff für die Zweitakt/Viertakt-Diskussion im Kartfahrer-Forum geben ;)
Bis denn,
Fortytwo