Donnerstag, 30. Juni 2011

Kunstprojekt "Ortsintervention"

Hi!
Bis 0:30 heute Nacht habe ich am Schreibtisch gesessen, Lou Reed gehört und Zettel bunt angemalt, alles für das Kunstprojekt heute.  Und es hat sich gelohnt: Die 42 sieht super aus. eigentlich wollte ich sie draußen aufhängen, allerdings hält Tesafilm nicht auf dem Sandstein, aus dem unser Schulgebäude gebaut ist. Deshalb hängt sie jetzt im Haupteingang, und obwohl sie bunt und metergroß ist, wird sie von den meisten übersehen. Es ist schon faszinierend, was für große, normalerweise auffällige Dinge sich einfach dadurch verstecken lassen, dass man sie dort platziert, wo nie jemand hinsieht, weil dort sonst nur triste graue Wandfarbe ist.
Die neue 42 ähnelt sehr der von Dienstag, die ich ja flüchtig aus Papier und Acrylfarbe gebastelt hatte, allerdings hat sie mehr Prinzip. Hier erstmal zwei Bilder vom ersten Versuch:

Dieses "Kunstwerk" wurde allerdings in der Zwischenzeit wieder entfernt, geblieben sind nur einige traurige Papier- und Kleberreste an der Wand. 
Der zweite Versuch von heute ist nicht mehr so chaotisch bunt, sondern ein Farbverlauf von Rot über Gelb und Grün nach Blau. Jedes einzelne Papier ist ein Kunstwerk für sich, da sie nicht deckend angemalt sind, sondern fein gemustert (Deswegen war das auch so eine Höllen-Arbeit).
Außerdem ist das Format beinahe doppelt so groß. Fixiert habe ich die Blätter, wie schon erwähnt, mit Klebefilm, um keine bleibenden Spuren zu hinterlassen. Ich habe die 42 erstmal hängen gelassen. Mal sehen, wie lange es dauert, bis sich jemand daran stört und sie wegmacht.


Zwei der drei Zettel unten rechts, die sowas wie eine Signatur darstellen, werde ich wieder abnehmen, sodass nur meine Unterschrift (Ganz unten rechts, der grün-blaue Zettel) bleibt. 
Wer sich jetzt fragt "Warum eigentlich 42?", dem sei gesagt: Genau deswegen. Damit sich die Leute fragen warum.  Es geht nur darum, einen Denkprozess anzustoßen. Und außerdem mag ich diese Zahl, denn sie ist "die Antwort auf die Frage nach dem Leben, dem Universum und dem ganzen Rest". 
Somit ist das "Kunstwerk" nicht nur groß und bunt, sondern auch eine Würdigung des besten Autors der Welt: Douglas Adams. Der sagte seinerseits dazu, weshalb es 42 ist:

“The answer to this is very simple. It was a joke. It had to be a number, an ordinary, smallish number, and I chose that one. Binary representations, base thirteen, Tibetan monks are all complete nonsense. I sat at my desk, stared into the garden and thought '42 will do'. I typed it out. End of story.”

In diesem Sinne, 
Fortytwo.

PS: Ich kann jetzt von meinem Mac aus posten, ich hatte bloß das Passwort vergessen, wie mir auffiel. Mein Kugelschreiber ist allerdings immer noch weg.

Dienstag, 28. Juni 2011

Zwei Probleme und Kunstunterricht (Impro-Post!)

Moin,
Ich hab ein Problem. Nein, eigentlich habe ich zwei Probleme.
1. Ich habe keinen Kugelschreiber um Posts vernünftig vorzubereiten;
2. Ich kriege es nicht hin, mich von meinem Mac anzumelden.
Zum ersten Problem: Ich bereite meine Posts und auch alle anderen größeren Texte aus Prinzip mit Stift und Papier vor, weil ich "digital" nicht kreativ schreiben kann. Und jetzt habe ich keinen vernünftigen Stift, um zu schreiben. Neben bei, an den, der meinen LzO-Kugelschreiber geklaut hat: Gib mir meinen Stift zurück! Das Argument, ich hätte ihn nur wieder irgendwo verschlampt, zählt nicht.
Zweites Problem: Ich habe jetzt ja einen iMac. Eben habe eben versucht, mich von da anzumelden, geht aber irgendwie nicht. Der denkt immer, ich wollte ein neues Blog eröffnen...deshalb jetzt ein zweiter Aufruf: Wer weiß, wie ich vom Mac an meinen Blog-Account rankomme, soll mir das bitte hier per Kommentar eklären. Bei zwei Lesern ist die Erfolgschance für sowas zwar eher gering, aber egal.

Aber jetzt zu dem Thema, über das ich eigentlich schreiben wollte: Meinen Kunstunterricht. Ich habe heute meine Kunstnote bekommen, 12 Punkte. Schade eigentlich, ich hätte gerne eine eins bekommen, bei meinem allgemeinen Talentmangel in Kunsttheorie ist das aber utopisch.
Normalerweise, also bis einschließlich zur neunten Klasse, hat mir Kunst noch nie Spaß gemacht. Dieses Jahr allerdings fings dann an, mir Spaß zu machen. Warum weiß ich nicht genau, jedenfalls war das letzte Halbjahr so ziemlich das beste Kunsthalbjahr, dass ich je hatte. Mein Abschlussprojekt sieht auch erstaunlich gut aus, zumindest für meine Verhältnisse, das heißt, die Farbe blättert ab und alles ist mehr oder weniger graublaugrünschwarz. Aber immerhin. Kunstunterricht ist interessant, jedenfalls die praktischen Teile, die theoretischen nicht so. Ein Bild mit Acrylfarben auf Leinwand zu malen ist unfassbar entspannend.
Heute sollten wir dann in kurzer Zeit eine Veränderung der Umgebung, also im Allgemeinen Street Art, machen, mit dem Zweck, die vorbeigehenden Leute in ihrer Routine zu stören, um es in meinen eigenen Worten zu erklären. Die der Kunst-Masterstudentin, mit der wir dieses Projekt machen, fallen mir nämlich nicht mehr ein. Dazu habe ich einige A4-Seiten quer in Streifen gerissen und die unregelmäßigen Streifen jeweils mit nem Pinsel und Ölfarbe (War es Ölfarbe? Egal...) angemalt und in Form einer 1,5 mal 1 Meter großen "42" an die Wand geklebt. Vielleicht folgen dazu noch Fotos. Die bezweckte Wirkung dahinter hat sich dann auch sofort eingestellt, als die ersten meiner Kunstkollegen inklusive der Studentin mich fragten "Warum?". Und genau das war auch mein Plan. Die Leute sollen vorbeikommen, die 42 sehen, innehalten und sich fragen "Warum?". Und in diesem Moment entstehen die verschiedensten Assoziationen beim Rezipienten. Da wir allerdings Zeitprobleme hatten (Due to time constrains...) konnten wir nur die Umgebung des Zeichensaals nutzen, deshalb hängt mein "Werk" nur im Kunstsaal an der Wand. Am Donnerstag wollen wir dieses Projekt dann auf die gesamte nähere Umgebung der Schule ausweiten. Dazu möchte ich die Maße der "42" auf das Doppelte erhöhen. Davon wird es hier ganz sicher Bilder geben. Ich freue mich schon darauf die Gesichter der Passanten zu sehen. Ich würde gerne wissen, was die Leute denken. Manchmal würde ich gern in die Köpfe von Leuten sehen können, um zu sehen, welche Wirkung meine "Kunst" hat. Denn gerade das Schaffen von etwas Schönem, das auch noch eine Wirkung hat, ist das, was mir mittlerweile am Kunstunterricht so großen Spaß macht, und ich würde mir wünschen, dass mehr Leute so denken, denn dann wären unsere Häuser, unsere Städte und unsere Welt viel schöner und man würde sich gegenseitig besser verstehen.
Bis zum nächsten Mal, da gibts dann Bilder,
Fortytwo

PS: Wo ist mein Stift?!

Donnerstag, 23. Juni 2011

Finanzkrise, Griechenland und Schuldenbremse

Aloha!

Heute war diese Aktion in der Schule. Es ging entgegen meinen Erwartungen nicht um CO² und Umweltschutz, sondern um die Finanzkrise. Hierzu war Karoline Linnert von den Grünen eingeladen.
Zuerst wurde uns ein Video gezeigt, in dem ein paar Leute ihre Meinung zum Thema Griechenland und Finanzkrise gesagt haben. Danach hat die Grüne dann ihre eigene Meinung beworben dargelegt. Diese bestand im Wesentlichen aus drei Punkten:

  1.  Wir müssen Griechenland helfen;
  2.  Wir dürfen keine neuen Schulden mehr machen;
  3.  Wir brauchen eine Finanztransaktionssteuer.

Nach diesem kurzen Werbeblock, bei dem sie auch jede Menge auf die Leute geschimpft hat, die es als Lösung akzeptieren Griechenland pleite gehen zu lassen, durften die Schüler dann Fragen stellen. Mir fiel vor Allem eine grundlegende Unstimmigkeit auf: Passt es zusammen einerseits Griechenland helfen zu wollen und andererseits ein Ende der Neuverschuldung zu fordern?

Das habe ich dann auch gefragt, und anstatt konkret zu antworten begann Linnert an herumzueiern. Das hörte sich dann vereinfacht dargestellt so an:

"Wir geben den Griechen ja nicht direkt Geld, sondern Sicherheiten, das heißt wir bürgen mit unserer Bonität, das Geld für die Griechen kommt ja aus dem Fonds, nicht von uns direkt, und wer was anderes sagt soll Bild lesen, und außerdem darf Griechenland nicht pleite machen, sonst gibt das unvorhersehbare Folgen, und hört nicht auf die, die die Griechenland-Pleite wollen, die lügen alle."

Eine Antwort auf meine Frage war das zwar noch nicht, allerdings hatte ich keine Lust mehr mir dieses Geschwafel anzuhören, und außerdem denke ich, keine Antwort ist auch eine Antwort. Daher verzichtete ich darauf, sie darauf hinzuweisen, dass wir das Geld, das wir in den Rettungsschirm zahlen, niemals wiedersehen werden, weil Griechenland in etwa so viel Zeit braucht, um wieder zahlungsfähig zu werden, wie Uran 235 eine Halbwertszeit hat.

Solche Antworten erhielten noch einige, die kritische Fragen stellten und so das wirtschaftliche Sachverständnis der Grünen in Frage stellten.

Fazit:
Karoline Linnert entspricht in jeder Hinsicht dem Klischee-Politiker: Sie ignoriert jeden logischen Verstand zugunsten des Parteiprogramms und redet, um das zu verbergen, unglaublich viel ohne eine einzige klare Aussage zu machen.
Ich fühle mich durch diese Aktion in drei Annahmen bestätigt:
  1. Politiker sind in der Lage jede rationale Überlegung auszublenden um ideologischen Forderungen hinterherzurennen;
  2. Es ist keine gute Idee, Grün zu wählen, wenn man nicht möchte, dass man von Leuten regiert wird deren Handeln in etwa so viel Ahnung von Wirtschaft implementiert wie Daniel Küblböck Ahnung von Musik hat;
  3. Wenn überhaupt grün, dann Berliner Weisse Waldmeister.
Prost,
Fortytwo.

PS: Als nächstes werde ich wahrscheinlich über Model United Nations oder Parteipolitik schreiben.

Mittwoch, 22. Juni 2011

Radio

So, da bin ich wieder, und jetzt will ich was über das Radio schreiben.

Ich mag Radio nämlich. Ich finde, es gibt nichts schöneres als mieinander zu reden. Sprache zählt zu den interessantesten und vielseitigsten Dingen, die wir Menschen jemals zustande gebracht haben.

Deshalb mag ich es auch, Leuten beim Reden zuzuhören, zumindest solange sie wissen, wovon sie reden, und deshalb ist das Radio für mich neben den Printmedien das beste Medium überhaupt. Hier bietet sich die Möglichkeit, Gedanken und Informationen mit vielen Menschen gleichzeitig per Sprache zu teilen, und es bietet sich gleichzeitig die Möglichkeit, für jedes Interesse einen eigenen Sender oder wenigstens eine eigene Sendung zu gestalten.

Doch warum sieht das Radioprogramm so aus, wie es aussieht, wenn es doch all diese Möglichkeiten gibt? Warum läuft auf fast allen Sendern dieselbe Musik? Nur auf wenigen Sendern, die ohne Internetradio gehört werden können gibt es gelegentlich, oft erst zu später Stunde, Sendungen, in denen nicht der allgegenwärtige 08/15-Mainstream-Pop gespielt wird.

Außerdem bleibt, abgesehen von den Nachrichten, die Möglichkeit, Gedanken und Informationen zu teilen, weitestgehend ungenutzt. Es gibt nur selten Informationssendungen oder Radiotalks. Stattdessen gibt es Bauernfänger-Quizsendungen und jede Menge Werbung.

Das Radio mit all seinen Möglichkeiten ist zu einem Nebenbei-Berieselungsprogramm verkommen. Ich denke, das liegt daran, dass die Leute nicht bewusst Radio hören sondern es einfach nur im Hintergrund laufen lassen, nach dem Motto "Hauptsache es ist nicht so still". Und da die Sender wissen, dass niemand richtig zuhört, senden sie Musik, , gegen die möglichst wenig Leute etwas einzuwenden haben. Die wenigen Sender, die für Leute senden, die zuhören, haben auch ein informatives Programm, so zum Beispiel NDR Info und DLF.

Damit allerdings auch die größeren Sender wieder ein intelligentes Programm senden, muss sich das Verständnis der Leute fürs Radio ändern: Das Radio ist nicht einfach nur ein "Machste an, kommen Töne raus"-Gerät, sondern ein Medium wie Zeitungen. Dass die Privatsender wie Hitradio Antenne und FFN hier den Part der BILD-Zeitung übernehmen, muss hingenommen, es gibt hier schließlich Pressefreiheit. Sie übernehmen diesen Part, da sie keine kulturellen, sondern finanzielle Gründe haben. Es sollte allerdings auch wieder mehr öffentliche Sender geben, die sich am Niveau der "Zeit" orientieren und nicht an dem des "Bremer Anzeigers", denn Bildung ist auch Aufgabe der Medien, neben ihrem Auftrag zu unterhalten, versteht sich.

Ich würde mir wünschen, dass die Programmvielfalt der öffentlichen Radiosender wächst und so die Möglichkeiten des Mediums Radio besser ausgeschöpft werden, für mehr LateLine, mehr NDR Info und mehr Zeigler, und weniger 08/15-Pop-Einheitsbrei.

Soweit meine Meinung =)
Da jetzt ja ein Thema weniger auf der Liste steht, schreibe ich einfach wieder eins dazu: Ich berichte bald über die Pflichtveranstaltung mit Karoline Linnert, die ich morgen in der Schule besuchen muss. Mal sehen, wie viel der angekündigten  "Podiumsdiskussion" sich als Propaganda entpuppt.

Bis dahi:
Ciao,
Fortytwo.

Dienstag, 14. Juni 2011

Was noch kommt...

Tach!
Hier mal eine Liste einiger Themen, über die ich in nächster Zeit noch schreiben möchte:
  • "Per Anhalter durch die Galaxis"
  • "Kabale und Liebe" als Schullektüre (Finsteres Thema...)
  • Bildungssystem
  • Den aktuellen Öko/Bio-Wahn
  • Moralvorstellungen
  • Parteipolitik
  • MUNs
  • Radio
  • "Ich und die Anderen"
  • Musikgeschmack
  • "Demian"
  • Chucks
  • Edit aus gegebenem Anlass: Kommunismus und Linkes Gedankengut
Und nebenbei: Schon ein regelmäßiger Leser! Yeah!

Montag, 13. Juni 2011

Glauben

Moin! Fortytwo ist wieder da.
Dieses Mal möchte ich mich, inspiriert durch die LateLine mit Holger Klein vom 2. Juni `11, die das Thema "Glauben" hatte, einmal mit mit diesem Thema beschäftigen.
Zuerst sollte ich erklären, was ich unter dem Begriff "Glauben" verstehe.
Für mich heißt Glauben etwas als wahr anzuerkennen, für dessen Wahrheitsgehalt es keinen eindeutigen Beweis oder zumindest eine logische Erklärung gibt. Im Gegensatz hierzu heißt "Wissen" für mich, etwas als wahr anzuerkennen, für dessen Wahrheit ich einen Beweis oder eine logische Erklärung anführen kann. Der Biologe weiß also beispielsweise von der Evolution, da er Beweise und eine schlüssige Erklärung hat, während der Katholik nur an die Schöpfung durch Gott glauben kann, da er weder Beweise noch eine logische Erklärung hat.
Ich selbst weigere mich an die Existenz irgendeiner höheren Macht zu glauben, da sie jeder Logik entbehrt.
Die in Mitteleuropa am weitesten verbreitete Glaubensvorstellung ist die Christliche. Da ihre Grundideen den meisten bekannt sein sollte, werde ich diese hier nicht noch einmal speziell erklären. Nur als Erinnerung: Es gibt eine wie auch immer geartete Schöpfergestalt, genannt "Gott", an dessen Regeln sich der Gläubige zu halten hat, um nach seinem Tod ins "Paradies" zu kommen.
Ich nehme an, dass die meisten Gläubigen nur an Gott glauben, da sie es so von ihrem insbesondere familiären Umfeld vorgelebt bekommen haben.  Ursprünglich waren die Schöpfungstheorie, die mir im Folgenden als Beispiel dienen wird, und der Rest der Bibel zur Zeit ihrer Entstehung ein Versuch einerseits unerklärliche Dinge wie die Herkunft der Menschheit zu erklären und andererseits moralische Grundsätze im Bewusstsein der Menschen zu verankern. Als dann allerdings seitens der herrschenden Klassen Machtansprüche auf die Religion gebaut wurden, konnten diese nur aufrechterhalten werden, indem keine Zweifel an diesem Glaubenssystem zugelassen wurden. Dieses System des "Nicht-Zweifelns" hat sich auf das Denken der Gläubigen übertragen und in Teilen der Gesellschaft den wissenschaftlichen Fortschritt überdauert. Zum Teil hat sich diese Denkweise entschärft und dem Fortschritt angepasst, zum anderen, glücklicherweise recht kleinen Teil ist sie noch immer so fundamentalistisch wie zu Zeiten Galileo Galileis. Daher gibt es trotz wissenschaftlichem und gesellschaftlichem Fortschritt noch immer Menschen, die an die Grundsätze des Christentums, das hier nur exemplarisch für alle Religionen steht, glauben.
Doch wieso gibt es in Zeiten von Atomphysik, Quantenmechanik und Erbgutentschlüsselung noch den Glauben an eine übermenschliche Macht?
Ich denke, dass der Grund oftmals bloße Tradition ist. Andererseits scheint es auch bei vielen Menschen den inneren Drang zu geben, sich einer höheren Macht unterzuordnen, der die Akzeptanz dieser Traditionen begünstigt. Dieser Drang resultiert meiner Meinung nach daraus, dass viele Menschen sich selbst nicht hilflos dem Zufall ausgeliefert sehen möchten. Der Glaube an eine höhere, durch das eigene Verhalten beeinflussbare Macht macht es einfacher zu erklären, warum Dinge geschehen wie sie geschehen. Beispielhaft hierfür ist eine der Grundfragen der Philosophie: Woher kommen wir? Die moderne Wissenschaft hat bewiesen, dass der Prozess der Evolution das Leben so geformt hat und formt wie es ist. Einfacher für die Menschen, die vor Darwin lebten, war es jedoch zu glauben, dass Gott die Welt und alles Leben geschaffen hat. Damals war dieser Glaube noch verständlich, da noch keine rationale Erklärung gefunden war, in der heutigen Zeit ist er allerdings überholt. Die Menschen, die noch immer an die göttliche Schöpfung glauben, tun dies entweder aus Tradition und akzeptieren die Wissenschaft als andere, rationale Erklärungsmöglichkeit, oder aus Überzeugung. Letztere weigern sich die Evolution als reales Phänomen anzuerkennen. Diese Menschen sind in meinen Augen dumm. Dadurch, dass sich mittels Biologie und Paläontologie  einwandfreie Beweise für die Evolution erbracht werden können, gibt es keine berechtigten Zweifel an dieser Theorie. Wer sich jedoch dem Wissen verweigert und lieber glaubt, ist reaktionär und verweigert sich auch dem Fortschritt. Wer diese Einstellung für sich gefunden hat und nicht versucht, andere davon zu überzeugen, stört mich nicht weiter. Wer aber versucht sein Umfeld von seinem Glauben zu überzeugen tut etwas Falsches, denn jeder sollte selbst entscheiden dürfen, ob er glauben oder wissen möchte. Ich denke, jeder Mensch sollte die Freiheit haben, eine eigene Entscheidung darüber zu treffen, ob er sich einem Glaubenssystem anschließen möchte oder nicht, und andererseits die Toleranz besitzen, die Entscheidungen Anderer zu respektieren.
Daher bin ich auch dagegen Kinder ins religiöse Leben einzuschließen, bevor sie nicht bewusst eine eigene Entscheidung über Sinn und Unsinn von Religiosität fällen können. Es ist in meinen Augen nicht gerecht unmündige Kinder in eine Institution wie die Kirche einzubinden.
Die Institution Kirche überhaupt ist für mich eine der scheinheiligsten und bedenklichsten Organisationen der Welt. Man bedenke: Erst vor Kurzem, im 21. Jahrhundert, hat ihr Oberhaupt, Papst Benedikt XVI, eingestanden, dass Verhütung in Einzelfällen vielleicht eine Alternative sein könnte. An solche Momente sollte man immer zurückdenken, wenn man sich selbst als gläubig bezeichnet, und dann seine Aussage noch einmal überdenken. Sicherlich sind nicht alle Christen so fundamentalistisch wie die Katholiken, doch man sollte im Kopf behalten:
Auch der Rest des Eisbergs Christentum, dessen Spitze die katholische Kirche darstellt, ist aus Eis.

I´ll be back,
Fortytwo

Dienstag, 7. Juni 2011

Reisen mit der Deutschen Bahn und der NordWest-Bahn.

Ach ja, die gute, alte Bahn. Seit langem musste ich diese Woche mal wieder mit dem Zug fahren, und zwar von Bremen Hauptbahnhof nach Oldenburg. Wer die Region kennt, weiß, dass diese Strecke keine Weltreise ist, also dürfte sie mit dem Zug eigentlich keine große Schwierigkeit sein.
Wer allerdings auch den Bahnverkejr kennt, weiß auch, dass dort andere Gesetze gelten, nämlich nicht die der Logik, sondern die der Bürokratie.
Montag war das noch einfach. Um elf war ich am Bahnhof, habe für sage und schreibe 7,50€ ein Regionalbahnticket gekauft und bin auf den Bahnsteig gegangen. Als der Zug einfuhr, stieg ich ein, das heißt, ich versuchte es: Der Zug war unglaublich überfüllt, schlussendlich mussten alle Fahrgäste mit Zielen bis einschließlich Oldenburg einen anderen Zug nehmen.
Heute wollte ich dann sparen und habe mir für 33,80€ ein Schüler-Wochenticket gekauft. Auf der Hinfahrt ging alles gut. Auf der Rückfahrt wurde ich dann bei der Ticketkontrolle durch eine (Achtung, Ironie) freundliche, hübsche, junge Angestellte der NordWest-Bahn darauf aufmerksam gemacht, dass dieses Ticket nur in Verbindung mit einem Schüler-Kundenausweis gültig sei. So weit, so gut, da hatte ich wohl etwas übersehen, ich bin mir allerdings sicher, dass der Ticketautomat mich darüber nicht informiert hat. Ich habe 7,50€ nachgezahlt, damit war das akute Problem erst einmal gelöst.
Ein Freund, der mit mir unterwegs war, hatte einen solchen Schüler-Kundenausweis oder wie auch imemr sich da nennt, er musste allerdings auch nachbezahlen. Der Grund: Sein Kundenausweis wäre nur bis zur Tarifgrenze 101, d.h. in Bremen und Bremen.Nord gültig, jedoch nicht in Oldenburg. Im Klartext: Im Ausweis sind einfach nicht die richtigen Ziffern eingetragen. Der Preis dafür: 5,45€.
In Bremen wollten wir dann dieses Problem lösen und uns die richtigen Kundendingenskirchens besorgen, doch einfacher gesagt als getan: Anstatt einfach nur die Zahlen nachgetragen zu bekommen, muss mein Kumpel jetzt einen komplett neuen Ausweis beantragen, Bearbeitungszeit bei Schule und Bahn: Ungefähr drei Tage. Bei mir das selbe. Bis dahin allerdings ist das OLMUN wieder vorbei und wir brauchen die Tickets nicht mehr! Das heißt wir beide haben umsonst fast 34€ ausgegeben und müssen jetzt noch täglich 15 draufzahlen.
Ich liebe ihn, den öffentlichen Personennahverkehr, seine Transparenz, seine Angestellten.
Ich freue mich schon auf den Versuch, das Ticket zu stornieren.
So long and thanks for all the fish,
Fortytwo.